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Verantwortliche Elektrofachkräfte (VEFK) | Als fachliche Führungskraft angemessen wertgeschätzt?

# 12  /  09.07.2025

Die Verantwortliche Elektrofachkraft (VEFK) trägt die unternehmerische Verantwortung für ihren Verantwortungsbereich in Bezug auf die Arbeitssicherheit vollumfänglich. Wird sie auch angemessen wertgeschätzt und bezahlt?

Diese zugegebenermaßen etwas provokante Frage beruht leider auf der Feststellung, dass die überwiegende Mehrheit der Verantwortlichen Elektrofachkräfte (VEFK), wenn man sie hierzu befragt, oder weil es sich aus dem Gespräch ergibt, zugeben, nicht angemessen in ihrer Rolle als Führungskraft wahrgenommen werden, sondern eher als der interne Berater, ähnlich einer SiFa 2.0, gesehen werden.

Das führt unweigerlich dazu, dass diese wertvollen Mitarbeiter unterschätzt werden und man in der Managementebene oder sogar in der Geschäftsführung nicht erkennt, dass diese Führungskräfte der Elektrotechnik der obersten Führungsriege im Unternehmen den Rücken stärken und für sie im Schulterschluss die elektrotechnische Arbeitssicherheit verantworten, und zwar unternehmerisch, genau da, wo es die nichttechnische Führungskraft nicht kann, aber muss!

Wie weitreichend der Verantwortungsbereich der VEFK ist, sieht man am Beispiel für die elektrotechnische Arbeitssicherheit vor Ort - hier beim Prüfen von Straßenbeleuchtungsanlagen. Stimmt die Qualifikation der Mitarbeiter nicht, so hat sich in letzter Instanz die zuständige VEFK zu verantworten.

Es gibt auch positive Beispiele in den Branchen, aber nach Wahrnehmung und Überzeugung des Autors noch zu viele negative. Mehr als 30 Jahre Erfahrung sind eine Aussage.

Insbesondere dann ist da ein Problem, wenn man die VEFK-Tätigkeit so ein "bisschen" nebenbei und nicht hauptamtlich macht, neben den ganzen Projekten und Kernthemen, der Rolle des Meisters, des Abteilungsleiters usw., für die man eigentlich angestellt wurde.

Gerade am Anfang muss man sich in die VEFK-Rolle einarbeiten, sich persönlich weiterbilden und alle Missstände (technisch und organisatorisch) im Verantwortungsbereich anpacken. Das kostet Zeit und man kämpft gegen Widerstände. Wenn da kein Verständnis bei den disziplinarischen Vorgesetzen besteht, ist das Kind schon in den Brunnen gefallen.

Oft können wir durch unsere externe Beratung des TOP-Managements zum Thema „Aufbau der rechtskonformen Elektro-Organisation und Rolle der VEFK“ helfen, diese Hindernisse zu überwinden, aber nicht immer. Es ist ein langfristiger Weg, den es zu gehen gilt. Am Ende dieses Weges sind Arbeitsplätze sicherer, Mitarbeiter zufriedener am sicheren Arbeitsplatz, Manager entlastet (auch juristisch) und die VEFK in ihrer Rolle wertgeschätzt.

VEFK-Hauptaufgabe ist der Aufbau der Elektro-Fachorganisation

Eine unserer Hauptaufgaben in den Unternehmen ist es, die elektrotechnische Fachorganisation aufzubauen und somit die Fachseite kompetent zu unterstützen. Die fachlichen Themen sind das eine, die organisatorischen, das andere. Unserer Erfahrung nach steht und fällt alles mit dem Verständnis für die Rolle der VEFK und damit, mit ihrere Wertschätzung

Um es unmissverständlich zu sagen: Die VEFK ist eine technische Führungskraft!

Daher hat die VDE 1000-10 auch spezielle Voraussetzungen an diese Stelle (Rolle) geknüpft. Sind die Führungsqualitäten nicht vorhanden, kann man auch nicht zur VEFK bestellt werden. 

Ihre Meinung: Wer ähnliche Erfahrungen gesammelt hat (positiv und negativ), darf sich gerne hierzu äußern und unsere VEFK-Kollegen, die „Silberrücken der Elektrosicherheit“, damit bestärken.